Erzählvorschlag Kinderkirche: Der blinde Bartimäus (Mk. 10,46-52)
Kinderkirche Sersheim am 12. Oktober 2025: Der blinde Bartimäus (Markus 10,46-52)
Einstieg
- Aktuell: Woche des Sehens
- alljährlich vom 8.-15. Oktober
- https://www.woche-des-sehens.de
- Kennt ihr jemand, der nicht sehen kann?
- ist auf Hilfe angewiesen
- lebt wie in einer eigenen Welt, nimmt die sichtbare Welt nicht wahr
- weiß nicht, wie ein Gesicht aussieht, eine Blume,
- weiß nicht, wie es ist, wenn mich jemand ansieht - wahrnimmt
- Übung: zu zweit durch den Raum gehen, 1 Person Augen zu, an der Schulter der anderen Person
- Achtung Risiko bei Hindernissen, Sorgfalt!
Kontext
- bei Jericho, der “Palmenstadt”
- Bildband “Israel. Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land, Brunnen 1988”, S. 44
- 10 km nördlich des Toten Meeres, Oase
- 259 m unter dem Meeresspiegel, tiefstgelegene Stadt der Erde
- ca. 25 km von Jerusalem (liegt 750 m über dem Meeresspiegel, also durchschnittlich 4 % Steigung)
- Jesus hat gerade einen Streit der Jünger erlebt: wer der Größte / Wichtigste ist
- “Wer bei euch groß ist, soll euer Diener sein!”
- auch Jesus ist gekommen, um zu dienen, und sein Leben als Lösegeld zu geben.
- “Lösegeld”: er macht uns los, von Sünden. Von … Krankheiten…?
- Jesus verlässt die Stadt mit einer großen Menschenmenge, er will nach Jerusalem - um zu sterben, für uns.
- Da sitzt ein Mensch, ein blinder Bettler, ein bettelnder Blinder.
- Er heißt Bartimäus, im griechischen Urtext “Bartimaios”
- Aramäisch “bar” heißt “Sohn”, er heißt also “Sohn des Timaios”, schwäbisch “em Timo sei Jonger”
Bartimäus schreit
(auf dem Teppich sitzen, Stirnband vor den Augen)
- ich höre, dass Jesus vorüberzieht
- ich schreie: “Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!”
- die Leute wollen, dass ich nicht schreie
- in der schwäbischen Bibel: “halt dei vorlauta Gosch!”
- sie wollen ihre Ruhe
- sie wollen Jesus für sich alleine haben!
- aber ich schreie noch viel lauter
- schreien wir laut gemeinsam? …
Stirnband ab
- Woher weiß er von Jesus?
- Jemand muss ihm erzählt haben!
- Das ist auch unsere Aufgabe. Zum Beispiel: wer ist heute nicht da von euren Freunden?
- Der Mann fällt auf!
- Normalerweise schreit niemand laut!
- Als Jugendlicher hatte ich in einem Wohnheim einer christlichen Organisation ein Erlebnis:
- in irgendeinem Zimmer eines langen Flurs rief jemand immer wieder laut: “Jesus!”
- das war irgendwie - peinlich?
- “Der hat ein Problem”, hieß es.
- Trauen wir uns, im Gespräch mit anderen, den Namen “Jesus” zu sagen? Auch wenn wir auffallen?
Jesus reagiert
- Hat Jesus nichts Besseres zu tun, als nach einem blinden Bettler zu sehen?
- der ist vielleicht schlecht angezogen, dreckig, er stört, er schafft nix…
- stellen wir uns einen wichtigen Geschäftsmann mit Aktenkoffer vor. Der eilt vorüber…
- Ja - Jesus hat nichts Besseres zu tun!
- zu dienen ist seine “Lebens”-Aufgabe
Stirnband auf
- Jesus hält an - er lässt mich rufen.
- Es ist spannend, wenn wir die Bibel genau lesen! Jesus schreit nicht. Er schickt die Leute!
- Es heißt von ihm: “Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf der Gasse hören lassen.” (Jes. 42,2)
- Jesus lässt mich rufen! Jesus nimmt mich wahr. Er sieht mich!
- Jetzt sagen die Leute: nur Mut! Kopf hoch! Er ruft dich!
- ha, gerade haben sie mir noch gedroht, i soll mei Gosch halta!
- Also: wer hört auf die Leute?!
- Ich werfe meinen Umhang weg und - wie komme ich zu Jesus? Führt mich jemand?
wieder sehen wir Boten - Leute, die jemand mitnehmen zu Jesus
Der Blinde kommt und wird geheilt
- Ich komme zu Jesus.
- Er fragt mich: “Was soll ich für dich tun?”
- “Ich will sehen können!”
- Jesus antwortet - auf Schwäbisch: “Gang no”, dein Glaube hat dich geheilt.
- … und im Augenblick (Stirnband weg) - - - kann ich sehen - ich sehe JESUS!
- (wir erinnern uns an die Heilung des Gelähmten: “alle gerieten außer sich”)
- Ich kann sehen!!!
- … was mache ich jetzt?
Was tun, wenn wir zu Gott um Gesundheit gebetet haben, und er schenkt sie uns? Was tun, wenn er uns gibt, was wir wollen?
- “Der Mann folgte Jesus auf dem Weg.”
- Den Alltag mit Jesus leben, in Verbindung mit ihm.
- Wenn Jesus dabei ist: Dinge tun, die ihm gefallen; Dinge lassen, die ihm nicht gefallen.
Zusammenfassung
- Ein Mann kann nicht sehen, braucht Hilfe, wahrscheinlich “sieht” ihn niemand.
- Doch: jemand hat ihm von Jesus erzählt!
- Er traut sich und schreit nach Jesus.
- Jesus sieht nicht das Äußere - er sieht den Mensch, und den Glauben.
- Jesus kann einen blinden Mann sehen lassen, und er tut es auch.
- Der Mann folgt Jesus.
Gebet, Vaterunser
Anregungen
- Wofür sind wir blind?
- Gottes unsichtbare Welt
- Achtung: Sehen ist nicht alles.
- Jesus sagte drastisch: “Wenn dein Auge dich zur Sünde verführt, reiß es aus!”
- Besser ohne Auge im Himmel, als mit Auge in der Hölle.