Mit dem Titusbrief in Vorarlberg

Mit dem Titusbrief in Vorarlberg

Vormittags über den biblischen Titusbrief nachdenken, nachmittags im sonnigen Vorarlberg über 2000m Höhe wandern – das genossen Angelika und ich im August im Urlaub mit dem Württembergischen Christusbund in Lech-Zürs.

Albrecht Wandel, Leiter des Bibelstudienkollegs in Stuttgart, führte uns in die Situation in Rom und Kreta zur Zeit des Titus ein – mit einigen Parallelen zu heute. Die Kreter waren Individualisten, alles war möglich… Das Vermächtnis von Paulus an seinen Mitarbeiter sollte der Gemeinde Jesu helfen, in ihrem Umfeld als Christen zu leben: Älteste sollten der Gemeinde dienen, die älteren Männer und Frauen sollten die jüngeren anleiten. Das machte uns betroffen, denn in unseren Gemeinden läuft es selten so.

Nebenbei lernten wir einen Bibelvers auswendig:

Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.
Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein,
er wird dir vergeben in seiner Liebe
und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.
Zephanja 3,17

Uwe Trick, der Freizeitleiter, ließ nicht nach und erinnerte uns immer wieder an den Vers. Kein Wunder – ist er doch ein Freund des Bibel-Memory. So beeindruckten uns beim gemeinsamen Freizeitabschluss die beiden Kindergruppen mit einigen auswendig gelernten Bibelworten! Uns Erwachsenen half beim Lernen, dass wir den Vers auch gemeinsam sangen – von einer Teilnehmerin spontan vertont! Das erinnerte mich an meinen Artikel Von der Bibel keine Ahnung beim Projekt Bibel 2.0…

Die Gemeinschaft mit Christen aus anderen Orten hat uns sehr bereichert. Wir wohnten im Hotel Albona Nova, das der Christusbund für die Dauer der Freizeit übernommen hatte. In der Küche und im Speisesaal werkelten Mitarbeiter des Christusbunds, die ihre freie Zeit im Sommer für diese Freizeit opferten. Für die Wanderungen gab es über Mittag ein Essenspaket mit, abends gab es warmes Mittagessen – und zwar herausragend, den Sternen des Hotels entsprechend!

In der ersten Woche nutzen wir die sonnig-heißen Tage, um einige Ziele zu erstürmen: Stuttgarter Hütte, Mohnenfluh und Braunarlspitze.

In der zweiten Woche war es kühl und regnerisch. Trotzdem machten wir uns auf den Weg über das Monzabonjoch, und vom Formarinsee über den Gehrengrat zum Spullersee. Leider sahen wir auf dem Gehrengrat nur Nebel, und beim Abstieg noch Nieselregen und jede Menge Matsch… So blieb auch Zeit zum Entspannen, Lesen und Austausch.

An einem besonderen Abend durften die Freizeitteilnehmer eine Organisation, ein Buch oder Ähnliches vorstellen. Das war sehr interessant.

Mir blieb die Erkenntnis hängen, dass christliche Schulen doch eine gute Sache sind. Sicherlich, auch Kinder christlicher Eltern müssen sich in der “Welt” bewähren. Aber im Alltag in der Kirchengemeinde kämpfen wir um jede Stunde, in der wir den Kindern etwas vermitteln können – in der Schule sind sie die ganze Woche! Wenn der Staat oder der “Zeitgeist” in Deutschland die Eltern immer mehr dazu treibt, ihre Kinder anderen zu überlassen, dann ist es doch eine gute Idee, wenn diese andern Christen sind!

Auch das Konzept des Bibelstudienkollegs hat mich angesprochen – gut erreichbar im Raum Stuttgart Veranstaltungen anzubieten, die Christen flexibel auch ohne “Vollzeitbibelstudium” nutzen können. Die Möglichkeiten reichen von Abendvorträgen über Veranstaltungen am Wochenende bis zu Kursen unter der Woche. Ich finde viele Themen interessant und wertvoll. Wieviel Zeit und Kraft bleibt im Alltag dafür übrig?

Wir denken dankbar zurück an diese schöne Urlaubszeit!